Von Hamburg zum steinernen Drachen
Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn hat ihren Mythos und ihren abenteuerlichen Charakter bis heute nicht verloren. Die fast 10.000 Kilometer lange Bahnstrecke ist seit über 100 Jahren die Lebensader Sibiriens und der angrenzenden Länder.
Zugegeben – das Leben im Zug ist gewöhnungsbedürftig. Oft teilt man sich das kleine Abteil über viele Stunden mit sechs völlig fremden Menschen. Aber genau hier lernt man die Menschen hautnah kennen: Den Offizier, der zu seiner Einheit nach Wladiwostok fährt, den Fischer aus Sachalin, der zu einer OP in Moskau war oder die Schönheitskönigin aus Krasnojarsk.
Der Baikal – das heilige Meer – ist der landschaftliche Höhepunkt der Reise. Mit einer länge von 650 Kilometern und einer Tiefe von fast 1.800 Meter ist er das größte Süsswasserreservoir unser Erde. Sechs bis sieben Monate im Jahr ist er mit einer bis zu 1,5 Meter dicken Eisschicht überzogen.
Das spannendste bei einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn sind für mich immer die Menschen. Man erlebt viele unterschiedliche Kulturen, Religionen, Sprachen und extreme Lebensbedingungen. Diese Vielfalt möchte ich auch in meinen Reportagen widerspiegeln.
Bei meiner ersten Reise hat mich die Vielfalt der Kulturen, der Landschaften und der Menschen sehr überrascht. Besonderst interessant waren für mich die Religionen. Bei der Reise trifft man auf orthodoxe Kirchen, buddhistische Klöster, Moscheen, katholische Kirchen und jüdische Gotteshäuser.
Schon in meiner Jugend hat mich die Transsibirische Eisenbahn in ihren Bann gezogen. Im Jahr 2005 bin ich zum ersten Mal von Hamburg nach Peking gefahren. Ich war so beeindruckt, dass vier weitere Reisen folgten, im Sommer und vor allem im sibirischen Winter. Meine Reisen dauerten jeweils zwischen vier und sechs Wochen. Im Mittelpunkt meiner Reportage stehen wieder die Menschen und die für uns so fremden Kulturen und Lebensbedingungen. Auch diese Bild- und Filmreportage ist über viele Jahre hinweg entstanden. Faszinierende Bilder, Filmszenen, Musik, O-Töne und authentische Interviews versetzen den Zuschauer in eine für uns völlig fremde Welt.